Liebe Neutropenie- Patienten,
Anlässlich der aktuellen COVID-19 Pandemie und den beunruhigenden Nachrichten in den Medien, erreichen uns viele Fragen unserer Patienten bezüglich besonderer Risiken für einen schweren Verlauf der Erkrankung durch die Neutropenie Vorerkrankung.
Leider gibt es noch keine verlässlichen Daten hierzu. Von den zahlreichen anderen Viruserkrankungen wissen wir, dass Patienten mit einer isolierten Neutropenie, wie bei der Mehrzahl unserer Patienten, kein erhöhtes Risiko haben, an einer Virusinfektion zu erkranken, da die Virusabwehr normal funktioniert.
Für COVID-19 zeigt sich, dass Kinder insgesamt nur geringe Krankheitszeichen haben und viele die Erkrankung ohne jegliche Symptome überstehen. Bei Kindern und Erwachsenen kommt es vor allem auf Begleiterkrankungen an, die den Verlauf einer Virusinfektion negativ beeinflussen können, wie vorbestehende Lungen- oder Herzerkrankungen. Deshalb gehen wir davon aus, dass es im Falle einer COVID19-Infektion darauf ankommt, ausreichende Granulozyten für die Abwehr von bakteriellen Sekundärinfektionen zu haben.
Unsere momentane Empfehlung lautet daher:
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Einhalten der allgemeinen Hygieneempfehlungen laut RKI.
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Meiden von Kontakten mit Menschengruppen, insbesondere Gruppen mit vielen Kleinkindern.
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Auf ausreichende Neutrophilenzahlen achten (Werte sollten dauerhaft über 1000/µl liegen), gegebenenfalls Anpassen der G-CSF (Filgrastim) Dosis.
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Routinekontrollen (Blutbild und Knochenmarkpunktion) nach Möglichkeit verschieben. Auch in den Laboren sind die Routineuntersuchungen eingeschränkt verfügbar.
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Bei Infektsymptomen zunächst telefonische Kontaktaufnahme mit Arztpraxis oder Krankenhaus.
Wir hoffen, dass Ihnen diese Informationen weiterhelfen.
Wir sind weiterhin dienstags in unserer Telefonsprechstunde unter 0511-557105 bei dringenden Anfragen erreichbar.